Lagenliebe im Grenzbereich

Lagenliebe im Grenzbereich

Lagenliebe im Grenzbereich

Heute gehen wir steil

Wir lieben unsere Steillagen. Was arbeiten im Grenzbereich für uns genau bedeutet und welche Herausforderungen damit verbunden sind, haben wir für Euch an dieser Stelle zusammengefasst.

 

Was ist eine Steillage?

Eine Steillage ist erstmal nichts anderes als ein besonders steiler Weinberg. Ab einer Neigung von mehr als 30 % sprechen wir offiziell von einer Steillage. Unser Weinberg im Annaberg zum Beispiel hat eine Neigung zwischen 45 und 65 %. Die steilen Hänge sind in keinem anderen Weinanbaugebiet der Welt so zahlreich vorhanden, wie bei uns an der Mosel, die mit einem Anteil von 40 % Steillagenweltmeister ist.

 

 

Warum wir Steillagen bewirtschaften?

In Steillagen stehen die Reben optimal zur Sonne und haben dadurch bessere Reifebedingunen für ihre Trauben. Zudem herrschen am Hang ideale Luftströmungen, die sich aus einem Wechsel von warmer Luft tagsüber und kalter Luft in der Nacht zusammensetzen. Dieses Zusammenspiel garantiert die feine Säure unserer Weine, die diesen eine lebendige Frische und Struktur verleiht. Kurz und knapp: Steillagen erlauben uns den Anbau von Trauben höchster Qualität.

Darüber hinaus sind die Steillagen untrennbar mit unserer Heimatregion Mosel verbunden. Sie gestalten unsere einzigartige Kulturlandschaft, bieten auch anderen Pflanzen und vielen unterschiedlichen Lebewesen ein zu Hause und laden zum Wandern und Fahrrad fahren ein. Gerade vor dem Hintergrund, dass immer weniger Winzer dazu bereit sind Steillagen zu bearbeiten und der Steillagenweinbau an der Mosel seit 1999 um ca. 30 % zurückgegangen ist, ist es uns besonders wichtig diese weiterhin zu erhalten.

 

Herausforderungen

Aufgrund ihrer Hanglage werden unsere Steillagen unter schwierigen Bedingungen bearbeitet. Oft benötigen wir wegen der vermehrten Handarbeit über 1.000 Arbeitsstunden pro Hektar im Jahr. Im Vergleich dazu fällt für flache Lagen, die mit dem Traktor befahren und mit dem Vollernter geerntet werden können, ein jährlicher Arbeitsaufwand von nur 200-300 Arbeitsstunden pro Hektar an.

Jeder, der schon einmal bei uns in einer Steillage gestanden hat, weiß, dass das dortige Arbeiten auch nicht ungefährlich ist und eine hohe körperliche Belastung bedeutet. Zum Beispiel wiegt die Hotte, ein Behälter in dem die Trauben bei der Traubenlese auf dem Rücken gesammelt werden, um die 50 kg. Diese muss immer wieder unbeschadet die ganze Reihe hinuntergetragen werden und nach dem Abkippen auch wieder hoch. Da muss jeder Schritt sitzen.

Seit einigen Jahren macht uns auch zunehmend die steigende Anzahl von starken Niederschlägen Probleme. Besonders in den Steillagen führen diese zu erheblichen Bodenverlusten. Mit gezielter Begrünung, die die obere Bodenschicht durch ihr Wurzelwerk stabilisiert, versuchen wir an dieser Stelle präventiv gegenzusteuern.

 

Fazit

Jetzt habt Ihr einen ersten Einblick bekommen, was es bedeutet Steillagen zu bewirtschaften und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Diesen stellen wir uns tagtäglich mit viel Elan und Hingabe, um für Euch Weine mit unverwechselbarem Geschmack zu kreieren. Alle die neugierig geworden sind und unsere Steillagen hautnah erleben möchten, laden wir herzlich zu uns nach Schweich ein. Wir haben für euch zwei Weinwanderungen erstellt, bei denen ihr selbst eure Lagenliebe entdecken könnt.