Facettenreich Eins
Der Wein.
Der Müller-Thurgau-Weinberg unserer Oma Gerti. Günter hat ihn 1979 als junger Mann angelegt. Über 40 Jahre lang wurden die Trauben in der Genossenschaft abgeliefert. Die Rebsorte kann viel Erntegut bringen und bekommt meist nur wenig Beachtung.
„Wie schade!“, dachte sich Laura, „dabei schlummert so viel Potential in ihr“. Im Jahr 2020 gaben wir dem Müller-Thurgau eine neue Chance. Ja, sogar einen Podiumsplatz als Facettenreich EINS.
Im Bukett zunächst feine florale Noten, dann Birne, Mandel und getoastetes Brot. Im Mund angenehme Leichtigkeit mit dezentem Süße-Säure-Spiel. Moderat im Alkoholgehalt. Würzig im Abgang. Einfach bezaubernd.
Das Design.
Huch! Ein Auge, so groß wie die Stirn. „Ich will gesehen werden!“ Aber alles andere wirkt zart und harmonisch. In einem porzellanartigen Puppengesicht ruht ein wohlgeformter Mund. Eine Stupsnase. Lockige Haare, romantische Blüten darin.
Aber diese kecke Hand von der Seite! Als würde sie soufflieren, vorsprechen. Holt sie etwas aus dem Mund heraus oder hat sie etwas hineingelegt? Sinnlichkeit. Und ganz schön frech.